Interview de Claude Meisch avec le Tageblatt

"(...) Es müssen Brücken geschaffen werden zwischen der organisierten Kinderbetreuung wie "Maison relais" und den Sportvereinen"

Interview: Tageblatt 

Tageblatt: Bei der Vorstellung wurde von einer kanadischen Studie aus dem Jahr 1997 gesprochen, die aufzeigt, dass mehr Bewegung zu besseren Schulresultaten führt. Liegt Luxemburg in diesem Bereich viele Jahre im Hintertreffen?

Claude Meisch: Nein. Seit 40 Jahren wird über eine dritte Sportstunde in der Grundschule geredet. An diesem Projekt sieht man, dass es auch anders geht.

Tageblatt: Es ist anhand dieses Projektes offensichtlich, dass es eigentlich ganz einfach ist. Können Sie sich eine nationale Umsetzung vorstellen?

Claude Meisch: Wir haben klein angefangen. Und ich bin froh, dass wir das ausgebaut haben. Darüber hinaus wollen wir einen "échange de bonne pratique" hinbekommen. Ich verstehe, dass eine Skepsis zu Beginn herrscht. Das ist berechtigt. Aber in der Praxis sieht man, dass die Kinder ruhiger und konzentrierter werden. Wir hoffen, dass dieses Projekt Schule macht.

Tageblatt: Ist die Einführung eines Bewegungs-Lehrers in Luxemburg realistisch?

Claude Meisch: In der Grundschule arbeiten wir mit dem Generalisten, der jedes Fach hält, aber auch einmal Fächer wie Sport "abgibt". Persönlich bin ich der Meinung, dass es hilfreich ist, wenn der Lehrer seine Klasse auch in anderen Situationen kennenlernt, nicht nur in typischen Lernsituationen. Ich würde es schade finden, den Sport noch systematischer, als es bereits der Fall ist, an spezialisiertes Personal abzugeben.

Tageblatt: Oft hört man den Vorwurf, dass politischer Wille und Mut fehlen.

Claude Meisch: Generell glaube ich nicht, dass das der Fall ist. Aber ich bin der Meinung, dass Zeit ein wichtiger Faktor ist. In der "Maison relais" haben wir uns Ziele gesetzt, so dass Bewegung zum normalen Bestandteil des Alltags wird. Es müssen Brücken geschaffen werden zwischen der organisierten Kinderbetreuung wie "Maison relais" und den Sportvereinen. Zusammen mit der Sportbewegung ziehen wir an einem Strang. Wir müssen aber wissen, dass sich "um Terrain" noch einiges tun muss. Das braucht Zeit. Wenn dieses Projekt ein Erfolg ist, dann weil es von den Lehrern getragen wird.

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