Bildungsminister Claude Meisch zur anstehenden Rentrée

"Eine gut geplante Umsetzung ist wichtiger als eine zeitnahe"

Interview: Ingo Zwank

Lëtzebuerger Journal: Herr Minister, wie aufgeregt sind Sie vor Ihrer ersten Rentrée als Minister?

Claude Meisch: Ich bin überhaupt nicht aufgeregt. Ich freue mich auf meine erste Rentrée als Minister und auf die Arbeit, die wir im kommenden Schuljahr zusammen mit den Schulpartnern in Angriff nehmen werden.

Lëtzebuerger Journal: Was sind die unmittelbar anstehenden Neuerungen für das kommende Schuljahr 2014/2015?

Claude Meisch: Das Lënster Lycée öffnet im September erstmals seine Pforten und empfängt über 200 Schüler in sieben 7e -Klassen und vier 10e -Klassen. In insgesamt zehn Lyzeen wird im Regime technique eine neue Sektion "Sozialwissenschaften" angeboten. In der Grundschule startet in 26 Schulen eine Pilotphase, in der rund 150 Lehrer(innen) der Zyklen 2, 3 und 4 die überarbeitete Fassung der Bilans intermédiaires einsetzen. Im Hochschulbereich tritt das neue System der Studienbeihilfen in Kraft.

Lëtzebuerger Journal: Welche offenen Dossiers sind im Schuljahr 2014/2015 noch auf dem politischen Niveau zu bearbeiten und/oder fertigzustellen?

Claude Meisch: Die neue Legislaturperiode ist noch kein Jahr alt, es gibt demnach noch eine Menge Dossiers zu bearbeiten. Zu den wichtigsten Gesetzesprojekten, die im kommenden Schuljahr fertiggestellt werden sollen, zählen die Schaffung eines Institut national de formation continue, das sowohl für das Eingliederungspraktikum als auch für Weiterbildung des Schul- und Betreuungspersonals verantwortlich sein wird; die Definition eines gesetzlichen Rahmens für die schulische und berufliche Orientierung, sowie das Jugendgesetz, das u.a. die Qualitätssicherung in den Betreuungsstrukturen gewährleisten soll Zudem werden wir die Reform der Berufsausbildung anpassen, um deren Umsetzung zu verbessern und, wenn das Gutachten des Staatsrates vorliegt, das Projekt der Sekundarschulreform überarbeiten.

Lëtzebuerger Journal: Gibt es zurzeit in Ihrem Ministerium weitere Pilotprojekte in der Ausarbeitung, die angedacht sind, in naher Zukunft schul- beziehungsweise zeitweise umgesetzt zu werden?

Claude Meisch: Wir haben ein ambitioniertes Regierungsprogramm mit zahlreichen Vorgaben, die je nach Komplexität kurzfristiger oder längerfristiger umsetzbar sind. Die letzten Monate haben wir uns die Zeit gegeben, um diese Vorgaben zu detaillieren, Prioritäten zu definieren, Arbeitsgruppen einzusetzen. Wann genau wir welche Pilotprojekte starten werden, ist jetzt noch schwer zu sagen. Eine gut geplante Umsetzung ist in meinen Augen wichtiger als eine zeitnahe Umsetzung.

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