Corona-Neuinfektionen - Wochenrückblick: 12. bis 18. Oktober. Das Gesundheitsministerium ruft zu erhöhter Vorsicht auf

In der Woche vom 12. bis 18. Oktober ist die Zahl der Einwohner, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, mit 1.280 im Vergleich zu 805 in der Vorwoche, stark gestiegen. Auch die Zahl der Kontakte erreichte mit 7.924 Kontakten im Vergleich zu 6.780 zuvor ermittelten Kontakten (+17%) ein sehr hohes Niveau.

Die Zahl der PCR-Tests belief sich auf 47.610 gegenüber 39.880 in der Vorwoche.

Am 18. Oktober lag die Zahl der aktiven Infektionen bei 2.405 (gegenüber 1.364 am 11.10.), während die Zahl der geheilten Personen von 8.234 auf 8.471 stieg. Die Aufnahmekapazität der Krankenhäuser wurde stärker beansprucht als in der Vorwoche, jedoch ohne, dass die Krankenhäuser unter Druck gerieten. Es gab zwei neue Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19.

Um sich der internationalen Methodik anzugleichen, werden ab heute, dem 21. Oktober, in den Tages- und Wochenberichten nur noch Betten gemeldet, die von Patienten, die nachweislich positiv auf COVID-19 getestet wurden, belegt sind.

Die effektive Reproduktionszahl (R) sank leicht von 1,32 auf 1,20 und die Positivitätsrate bei den durchgeführten Tests betrug 2,69% gegenüber 2,02% in der Vorwoche (Wochendurchschnitt). ​

Die Inzidenzrate der letzten 7 Tage lag bei 205 Fällen pro 100.000 Einwohner, beziehungsweis bei 333 Fällen pro 100.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen.

In der Woche vom 12. bis 18. Oktober ist das Durchschnittsalter der als COVID-19-positiv diagnostizierten Personen weiter auf 38,8 Jahre gestiegen.

Die Entwicklung der Inzidenzrate der letzten 8 Wocheren zeigt einen kürzlichen Anstieg für alle Altersgruppen. Die Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen ist nach wie vor am stärksten betroffen, gefolgt von der Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen, die in der vergangenen Woche den größten Anstieg verzeichnete. Die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen von 0-14 Jahren ist am niedrigsten. Auch die Zahl der über 75-Jährigen ist stark angestiegen.

Aufruf zu erhöhter Vorsicht: ​

Das Gesundheitsministerium weist auf die sich verschlechternde Situation innerhalb der EU hin, auch in einigen unserer Nachbarländer. In allen Mitgliedstaaten ist ein signifikanter Anstieg der Neuinfektionen zu beobachten, auch bei Menschen ab 65 Jahren, die besonders anfällig für das Virus sind. Der gleiche Trend lässt sich in zahlreichen Mitgliedstaaten in Bezug auf die Positivitätsrate und die Sterblichkeitsrate beobachten, die in der Union im letzten Monat gestiegen ist. Darüber hinaus hat die Zahl der Krankenhauseinweisungen im Zusammenhang mit COVID-19 in 20 Mitgliedstaaten erheblich zugenommen.

Die Entwicklung der COVID-Epidemie ist auch für Luxemburg besorgniserregend. Das Virus zirkuliert nun diffus in unserer Bevölkerung; das Risiko, sich zu infizieren, nimmt dramatisch zu, ebenso wie die Auswirkungen auf die Kapazität unseres Gesundheitssystems.

"Die kommenden Tage und Wochen werden entscheidend sein, wenn wir gemeinsam gegen die Ausbreitung des Virus vorgehen wollen. Es ist daher wichtiger denn je, dass jeder Einzelne noch vorsichtiger und verantwortlicher handelt." betonte Gesundheitsministerin Paulette Lenert. ​

So können wir alle, zusätzlich zu den Barrieregesten, die seit Beginn der Gesundheitskrise in Kraft sind, zu den nationalen Anstrengungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus beitragen, indem wir unsere Kontakte einschränken, nicht unbedingt notwendige Aktivitäten und Reisen vermeiden, Masken tragen und gefährdete Menschen schützen.

Mit diesem Appell schließt sich die Regierung dem Appell des WHO-Generaldirektors während der letzten Pressekonferenz am 19. Oktober an.

Das Gesundheitsministerium erinnert auch daran, dass Personen, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, und noch nicht über das Contact Tracing kontaktiert wurden, zur Selbstisolierung aufgefordert werden. Gleichermaßen sollten Menschen, die mit Menschen, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, in Kontakt waren, sich in eine Selbstquarantäne begeben, während sie darauf warten, vom Contact Tracing angerufen zu werden. Die Regeln, die während der Selbstisolierung und während der Selbstquarantäne zu beachten sind, können auf der Website www.covid19.lu eingesehen werden.

Quarantäne  und Isolation

In der Woche vom 12. bis 18. Oktober befanden sich 3.124 Personen in Quarantäne (+51% im Vergleich zur Vorwoche) und 1.677 in Isolation (+49% im Vergleich zur Vorwoche). ​

 

Verteilung der Quarantänen nach Altersgruppe

   

0-14 Jahre

15-29 Jahre

30-44 Jahre

45-59 Jahre

60+ Jahre

17/08/2020

23/08/2020

19%

29%

24%

22%

6%

24/08/2020

30/08/2020

19%

30%

22%

22%

7%

31/08/2020

06/09/2020

19%

31%

23%

21%

5%

07/09/2020

13/09/2020

24%

24%

24%

20%

7%

14/09/2020

20/09/2020

30%

23%

23%

18%

6%

21/09/2020

27/09/2020

30%

25%

21%

18%

6%

28/09/2020

04/10/2020

23%

30%

20%

20%

7%

05/10/2020

11/10/2020

26%

29%

18%

20%

7%

12/10/2020

18/10/2020

23%

30%

18%

22%

7%

 

Kontamination

Unter den zuordenbaren Kontaminationsursachen bleibt das familiäre Umfeld mit einem Anstieg von 25,3 auf 31,1% die häufigste Quelle, während die Fälle im Zusammenhang mit dem Bildungbereich und Reisen abnehmen. ​ Das schulische Umfeld wird vom Gesundheitsministerium und dem Ministerium für nationale Bildung, Kinder und Jugend gemeinsam genau überwacht, wodurch es möglich ist, wahrscheinliche Quellen schnell zu identifizieren. Die Fälle ohne eindeutige Quelle stiegen stark an und erreichten 43,2% gegenüber 36,6% in der Vorwoche.

Hinsichtlich der Anzahl der Schüler und Lehrer, die in Luxemburg Schulen besuchen und positiv auf COVID-19 getestet wurden, stellt sich die Entwicklung der Situation zwischen dem 10.10.2020 und dem 16.10.2020 wie folgt dar:

  • Während des angegebenen Zeitraums wurden keine neuen Infektionsketten in Schulen und Lyzeen in Luxemburg identifiziert.

Angesichts des deutlichen Anstiegs der Zahlen möchte das Ministerium für nationale Bildung, Kinder und Jugend darauf hinweisen, dass derzeit nur ein Fall des "Szenarios 3", an dem 5 Erwachsene und 2 Kinder beteiligt sind, für die Referenzperiode vom 17.10. bis 23.10. analysiert wird. In diesem Zusammenhang möchte das Ministerium erneut die Wichtigkeit der Barrieregesten bei Kontakten zwischen Erwachsenen unterstreichen. ​ (Szenario 3: Infektionskette mit mehreren Fällen, die mit einer Infektion innerhalb einer Schule verbunden sind).

  • 43 Fälle, die dem "Szenario 2" entsprechen, wurden in öffentlichen und privaten Schulen und Lyzeen identifiziert (Szenario 2: maximal 2 positive Fälle in einer Klasse mit einer unbekannten oder wahrscheinlichen externen Infektionsquelle).
  • 112 positive Fälle, die dem "Szenario 1" entsprechen, wurden in öffentlichen und privaten Schulen und Lyzeen gezählt. Dieser Zuwachs spiegelt den jüngsten Anstieg der Zahl der positiven Fälle im Land wider. Aktuelle Zahlen zeigen, dass Jugendliche stärker als Kinder von COVID-19-Infektionen betroffen sind und dass diese Infektionen in der Mehrzahl der Fälle außerhalb der Schule auftreten. (Szenario 1: Kinder und Jugendliche, die außerhalb der Schule infiziert wurden, ohne dass sich das Virus in der Schule ausgebreitet hat).
  • Das Fehlen von "Szenario 3"-Fällen und die begrenzte Anzahl von "Szenario 2"-Fällen zeigen, dass die vorhandenen Gesundheitsmaßnahmen die Ausbreitung des Virus in Schulen wirksam begrenzen.

Abwasser-Monitoring in Luxemburg im Rahmen von SARS-CoV-2

Der letzte CORONASTEP-Bericht, der vom LIST (Luxembourg Institute of Science and Technology) erstellt wurde, zeigt, dass die SARS-CoV-2-Kontamination der Abwässer in den Kläranlagen in der Woche vom 12. bis 18. Oktober auf nationalem Niveau gestiegen ist.

Die Abwasserverschmutzung übertraf die im März 2020 während der ersten Welle beobachteten Werte.

Die Entwicklung der Kontamination im Abwasser steht weiterhin in engem Zusammenhang mit der Zunahme der durch direkte Tests in der Bevölkerung gemessenen Fälle. Der Anstieg der täglichen Mengen von SARS-CoV-2 wurde in allen überwachten Kläranlagen beobachtet.

 

Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend, des Gesundheitsministeriums und des Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST)

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