Konferenz zum Start des neuen Nationalen Aktionsplanes "Förderung der emotionalen und sexuellen Gesundheit"

Am 26. Februar 2019 haben Étienne Schneider, Vizepremierminister und Minister für Gesundheit, Claude Meisch, Minister für Bildung, Kinder und Jugend, Corinne Cahen, Ministerin für Familie und Integration und Taina Bofferding, Ministerin für die Gleichstellung von Frauen und Männern, offiziell den neuen Nationalen Aktionsplan "Förderung der emotionalen und sexuellen Gesundheit", kurz PAN-SAS (Plan d'action national "Promotion de la santé affective et sexuelle"), vorgestellt.

  1. ©SIP / Emmanuel Claude

    Taina Bofferding, Ministerin für die Gleichstellung von Frauen und Männern
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    Claude Meisch während seiner Rede
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    Taina Bofferding wendet sich an die Zuhörer
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    Illustration
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    Dr Bechara Georges Ziade, Abteilung für Schulmedizin und Kinder- und Jugendgesundheit
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    Foto der Minister
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    Corinne Cahen während ihrer Rede
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    (v. l. n. r.) Claude Meisch, Taina Bofferding, Étienne Schneider und Corinne Cahen
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    Étienne Schneider während seiner Rede
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    Der Saal im eduPôle in Walferdingen

 

Im Rahmen des Nationalen Programms für die Förderung der emotionalen und sexuellen Gesundheit löst der PAN-SAS den Aktionsplan 2013-2016 ab, der bis 2018 verlängert worden war. Der am 1. Januar 2019 in Kraft getretene, mehrjährige PAN-SAS wurde interministeriell ausgearbeitet und lässt die Ergebnisse einer Konsultierung der Akteure in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Sozialwesen und Beschäftigung mit einflieβen. Er zielt auf die Weiterführung und Konsolidierung des Bestehenden im Bereich der emotionalen und sexuellen Gesundheit ab und weist neue, auf die Bedürfnisse der Zielgruppen und Akteure sowie auf die gesellschaftlichen Entwicklungen angepasste Alternativen, Aktionen und Strategien auf.

Fachübergreifender Ansatz und Vernetzung aller beteiligten Akteure

Die emotionale und sexuelle Gesundheit betrifft jede Person und jede Altersgruppe und verpflichtet die Gesellschaft und Akteure gleichermaßen. Die Vielfältigkeit der Akteure und die Vielzahl von Lebenswegen verlangen einen fachübergreifenden und transversalen Ansatz, um Kohärenz und Wirksamkeit der Ansätze und die Komplementarität der Initiativen zu gewährleisten.

Um die im Nationalen Programm sowie im Nationalen Aktionsplan festgelegten Ziele zu erreichen, spielt das nationale Referenzzentrum für die Förderung der emotionalen und sexuellen Gesundheit- Cesas (Centre national de référence pour la promotion de la santé affective et sexuelle) eine wesentliche Rolle.

Das im Mai 2018 eingeweihte Cesas ist eine Plattform, die der landesweiten Zentralisierung, Harmonisierung und Vernetzung der Fachkenntnisse und Kompetenzen im Bereich der emotionalen und sexuellen Gesundheit dient und es so ermöglicht, den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Bevölkerung bestmöglich gerecht zu werden.

Grundprinzipien des PAN-SAS 

Der mehrjährige Nationale Aktionsplan verankert das Prinzip, dass die emotionale und sexuelle Gesundheit ein untrennbarer Teil des allgemeinen Wohlbefindens und der Rechte einer jeden Person ist, unabhängig vom Geschlecht, vom Alter, von der körperlichen oder geistigen Verfassung, von der Herkunft sowie von der sexuellen Orientierung oder sexuellen Identität, und sich an sämtliche Zielgruppen richten muss.

Die emotionale und sexuelle Gesundheit beschränkt sich also nicht auf sexuelle Beziehungen, sondern schließt Affektivität, Selbstachtung und gegenseitigen Respekt sowie Gender und sexuelle Orientierungen mit ein.

Ein gleichberechtigter Zugang zur emotionalen und sexuellen Gesundheit, die gleichen Rechte für alle Bürger und die Berücksichtigung der Vielfältigkeit und Multikulturalismus unserer Gesellschaft sind ein zentrales Anliegen für alle beteiligten Ministerien.

Mithilfe des PAN-SAS werden die notwendigen Schritte unternommen um den menschlichen, geschlechtlichen, sozialen, demografischen, kulturellen und moralischen Bedürfnissen und Realitäten unserer Gesellschaft sowie den spezifischen Bedürfnissen des Einzelnen zu entsprechen. Um sämtliche Bevölkerungsschichten zu erreichen (auch die schutzbedürftigen und gefährdeten Schichten) müssen vorrangig die einzelnen Zielgruppen definiert werden und der Zugang, der Ansatz und die Maßnahmen im Bereich der emotionalen und sexuellen Gesundheit nach Kriterien angepasst werden: Bildungs- und Integrationsstand, Geschlecht, Geschlechteridentität, Alter, Gesundheitszustand, sexuelle Orientierung, Herkunft, kulturelle, soziale und sprachliche Zugehörigkeit, Glauben und Überzeugungen, Praktiken, Gebräuche und Traditionen sowie Risikoverhalten.

Der PAN-SAS, ein Schlüsselelement zur Förderung der emotionalen und sexuellen Gesundheit in Luxemburg

Die Gleichberechtigung von Mann und Frau beziehungsweise von Jungen und Mädchen und die Einbeziehung der geschlechtlichen Dimension sind transversale Schlüsselelemente der Zielsetzungen und Maßnahmen des PAN-SAS im Rahmen seines Präventions- Förderungs- und Bildungsauftrags.

Ein besonderer Schwerpunkt wird auf eine umfassende und professionelle Sexualerziehung gelegt, um Kindern und Jugendlichen die bestmögliche emotionale Entwicklung zu ermöglichen. Zu diesem Zweck sollen die sozialpädagogischen Akteure und die Fachleute aus dem Bildungsbereich mittels einer Vertiefung der Thematik in der beruflichen Grundausbildung und Weiterbildung ihrer Verantwortung bewusstgemacht werden. Damit einher geht die Schaffung einer Atmosphäre des Wohlbefindens, der Toleranz, der Selbstachtung und des gegenseitigen Respekts in allen Schulen, Bildungseinrichtungen und Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche.

Die Förderung der emotionalen und sexuellen Gesundheit trägt allgemein zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Menschen bei, beugt sexuellem Risikoverhalten vor und reduziert es, und trägt zum Schutz vor allen möglichen Formen von Gewalt bei.

Sie unterstützt den Kampf gegen sexuelle Gewalt, Ausbeutung und Kommerzialisierung sowie gegen Stereotypen und Vorurteile, die Diskriminierungen bewirken. 

 

Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit, des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend, des Ministeriums für Familie, Integration und die Großregion, des Ministeriums für Gleichstellung von Frauen und Männern und des CESAS. 

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